Anforderungen an das optimale Fahrradtaxi

Wenn du dir ein Fahrradtaxi kaufen willst – egal ob für private oder gewerbliche Zwecke – dann wirst du dir natürlich vorher Gedanken machen, welches Fahrzeug denn das richtige für dich wäre.

Hier möchten wir dir ein paar Überlegungen mit auf den Weg geben. Keinesfalls solltest du blind eine Rikscha übers Internet bestellen, sondern mindestens eine Probefahrt vorher absolvieren. Denn das Lenkverhalten ist von Rad zu Rad verschieden und meist völlig anders, als wie du es von deinem normalen Fahrrad gewohnt bist.

Zwar richtet sich dieser Text in erster Linie an Existenzgründer, die ihren eigenen Rikschadienst ins Leben rufen möchten, doch wirst du hier auch wichtige Vorabüberlegungen für einen privaten Rikschakauf finden.

Zuerst wäre da die Frage, ob du eine Rikscha traditioneller Bauart aus Fernost von einem Importeur erwerben möchtest oder lieber ein bisschen tiefer in die Tasche greifst um ein modernes europäisches Fahrradtaxi zu kaufen. Natürlich kannst du, wenn du sparen willst, auch eine gebrauchte Rikscha erwerben.

Du solltest bedenken, dass traditionelle Rikschas zwar in der Anschaffung preiswert sind und manche Menschen diese ganz besonders anziehend finden, es aber leider auch viele Menschen gibt, die beim Anblick dieser Rikschas Vorurteile haben. Diese seien zwar schön anzusehen, aber man könnte sich das ja nicht antun zuzusehen, wie sich ihre FahrerInnen schwitzend -und meist ohne Gangschaltung- abstrampeln. Auch müsste dann viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, um den KundInnen zu vermitteln, dass die Rikschas eben nicht wie vermutet fast alle Regeln der StVZO verletzen. (Wenn dem so wäre, dann dürftest du damit ja auch nicht fahren). Traditionelle Rikschas werden am häufigsten für besondere Anlässe geliehen, z.B. Hochzeiten oder Geburtstage. Mit ihnen ist eher ein Verleihservice als ein Fahrservice aufzubauen.

Willst du also mit dem eigenen Fahrradtaxibetrieb Erfolg haben, so kommt es eben vor allem auch auf das Design der Rikscha an. Je weniger das an die traditionellen Verwandten erinnert, desto erfolgreicher wird es wahrscheinlich sein.

Ein weiterer großer Vorbehalt gegen die Rikschas ist der, dass viele Menschen in Verlegenheit kommen, wenn sie sich den “Luxus” gönnen sollen, jemand anders für ihr Wohl “schuften” zu lassen. Je mehr Komfort also auch der oder die FahrerIn genießen kann, desto wohler fühlt sich auch der Gast. Dazu zählen z.B. eine gute ausreichende Gangschaltung oder auch die Sitzposition. Eine liegeradähnliche Sitzposition ist viel angenehmer als die Übliche.

Ein Hilfsmotor kann ebenso dazu beitragen, dass der Gast sich besser fühlt. Leider kann dieser aber auch ein wenig von dem umweltfreundlichen Energiesparimage der Fahrradtaxis nehmen. Die meisten Motoren werden von einem elektrischen Akku angetrieben, der natürlich dann auch noch ein paar Kilogramm Gewicht mit sich bringt. Die großen Hersteller haben neue Antriebskonzepte mit Hybrid- und Wasserstofftechnologie im Angebot, wodurch eine Motorunterstützung auch für längere Fahrten möglich ist. Infoseite zu Pedelecs (Räder mit Hilfsmotoren)

Als besonders wichtig gilt auch das Dach. Denn ist dies nur für den Gast verfügbar, kann der schnell Mitleid mit dem/r FahrerIn haben, der/die jeder Witterung ausgesetzt ist. Und natürlich ist es auch nützlich, wenn der Gast Komfort genießen kann. Dazu zählen z.B. ein niedriger Einstieg, eine kleine Ablage für aktuelle Infoflyer oder, wenn es etwas kühler ist, bereitliegende Decken. Generell ist es von Vorteil, wenn es auch ein kleines oder großes Staufach gibt, in dem man einige Dinge verstecken kann, z.B. Reparaturwerkzeug oder Getränke.

Allgemein ist eine modulare Bauweise der Rikschas natürlich viel günstiger, da sie auch das Austauschen und die Reparatur von Bauteilen viel leichter ermöglicht. Moderne Rikschas zeichnen sich besonders durch den vergleichsweise geringen Wartungsaufwand aus.

Bei der Probefahrt solltest du darauf achten, dass es keine störenden Fahrgeräusche (wie z.B. ein Klappern) gibt und dass das Rad schön gleichmäßig rollt. Erforsche auch das Verhalten der Rikscha bei den Kurvenfahrten. Manche traditionelle Rikschas sind beispielsweise sehr schmal, was sich in den Kurven nicht gerade gut macht.

Mittlerweile gibt es für moderne Rikschas allerlei nette Gadgets zu erwerben. Ein Soundsystem bildet da ja nur den Anfang. Beispielsweise können Bildschirme installiert werden, über die die Gäste zusätzliche Infos erlangen oder sich einen Film anschauen können. Ob eine Sitzheizung in einer Rikscha Sinn macht oder ob es nicht auch eine Hohlfaserdecke tut, kannst du selber entscheiden.

Bei den technischen Spielereien an einer Rikscha verhält es sich wie bei den Autos, die in den letzten Jahren auch immer mehr an Gewicht zugelegt haben. Wenn du dir also eine so schwere Rikscha aussuchst, dass du oft mit Hilfsmotor fährst, wäre es von Vorteil, wenn du es im Falle einer sich querstellenden Batterie noch aus eigenen Kräften zurück in die Garage schaffen kannst.

Werbung, die im Stadtbild auffällt

 

Und natürlich kommt es auch auf die äußere Gestaltung der Rikschas an. Wenn du dein Geschäft nun auch über Werbeeinnahmen finanzieren möchtest, sollte die Rikscha natürlich auch entsprechend Platz bieten. Versprechen Sie sich durch die Werbung aber nicht zu viele Einnahmen.

Warum die Rikscha nicht lieber künstlerisch gestalten lassen als sie mit Werbebotschaften zu bekleistern? Je schöner eine Rikscha gestaltet wird desto eher lädt sie auch zum Mitfahren ein. Etwas das sich die europäischen Rikschas noch von ihren Verwandten aus Bangladesh abschauen sollten.

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